Nachdem im vergangenen Jahr die IGAS Wendland ihre traditionelle „Stunde von Banzau“ hat absagen müssen, weil die Behörden nicht glauben wollten, dass die Teilnehmer sich an die mittlerweile auf der Strecke befindlichen 30km/h – Schilder halten würden, gab es in diesem Jahr zur großen Freude von etwa 80 gemeldeten Zeitfahr-Liebhabern eine „Ausnahme-Genehmigung“.
Und eine Woche später startete dann die zweite Auflage des Klassikers „3×10 Olmsruh“ nach der Corona-Pause und nun in der Regie des Post-SV Uelzen.
Da wollte ich natürlich mitfahren, zumal ich bei beiden Veranstaltungen mehrfach die Altersklasse gewonnen hatte. Das Wetter war jeweils trocken, die Banzaustrecke (35km) herausfordernd wie immer, und Olmsruh ließ mich durch die Wellen denken, ich hätte einen Schleicher, der mich ausbremst. Im Ziel zufrieden und ausgepowert wie immer, allerdings war ich jeweils ziemlich genau 2 Minuten langsamer als in den Rennen der Jahre zuvor. Das genügte in Banzau wieder für den Sieg bei den Senioren 4, in Olmsruh reihte ich mich diesmal hinter dem Berliner Landesmeister ein.
Also: Was hatte ich falsch gemacht, oder ist es schlicht das Älterwerden? An der Antwort auf diese Frage arbeite ich noch …
Ein gewisser Trost war dann das Zeitfahren des Audax-Club- Schleswig-Holstein am 12.Oktober von Curslack nach Berlin-Spandau mit etwa 214 Teilnehmern. Das wollten Christoph aus meiner Trainingsgruppe und ich eigentlich solo fahren, als wir nach dem Start um halb acht allerdings merkten, dass der kalte Südostwind immer weiter aufdrehte und es eine harte Tour werden würde, beschlossen wir, wie im letzten Jahr (da hatten wir Südwest-Düse) die 280 km gemeinsam zu fahren.
Und das war klug: Zeitfahrrad, sich klein machen, regelmäßig und kompakt fahren ermöglichten uns trotz ständigem Gegenwind einen guten 33er Schnitt (netto). So wurden wir drittschnellstes Team mit 8.58 Stunden brutto. Hier hatte die „Alters-Bremse“ vermutlich weniger Einfluss, weil es bei dieser sehr speziellen Veranstaltung recht wenig Nachwuchs gibt und alle miteinander älter werden :).
Im kommenden Frühjahr plant der RV Endspurt übrigens einen zweiten Anlauf seiner offenen Vereinsmeisterschaft in Moorwerder, die in diesem Herbst „ins Wasser“ fiel. Das ist doch ein schöner Anlass, gemeinsam teilzunehmen.
Christian Rave-Borger