2015 Mit dem Rad nach Sylt

Sylt und zurück Mitte Oktober

 

Die Idee war schnell geboren: die Familie während der Herbstferien auf Sylt besuchen und doppelt punkten: mit dem Rennrad nach Sylt und wieder zurück.

 

Natürlich habe ich die gesamte Woche davor den Wetterbericht verfolgt, der kurz nach Mitternacht am Samstag, dem Tag des Starts, noch trockenes Wetter vorhersagte. Statt wie angekündigt „kein Regen in Blankenese“, regnete es um 7:15 Uhr kräftig auf das Velux-Fenster. Bei ca. 10 °C Außentemperatur war es klar: liegen bleiben und abwarten. Gegen 8:30 Uhr hatte der Regen dann doch aufgehört, Also schnell geduscht und aufs Rennrad.

 

Statt langer Vorbereitungen hatte ich lediglich auf der ADAC-Fahrrad-App Startpunkt und Ziel eingetragen und bin dem Vorschlag gefolgt. Stimmt nicht ganz, denn bis Elmshorn habe ich mich doch für die Standard-Trainingsrunde der RSG Blankenese durch den Klövensteen entschieden. J  Weiter ging es dann, der App folgend, durch Elmshorn, durch Wacken (ohne Wacken Open Air ziemlich tote Hose), mit der Fähre in Hohenhörn über den Nord Ostsee Kanal. Das Wetter blieb beständig grau in grau, also trübe – keine Farben, eher Novemberwetter. Dafür mit 10° verhältnismäßig warm. Kurz vor Friedrichstadt setzte dann Regen ein und ich entschied mich, mit der Nord-Ostsee-Bahn von Friedrichstadt nach Sylt zu fahren. Vor allem auch, weil für den Rest der Strecke Dauerregen angekündigt war (der „überraschenderweise“ aber in der Realität doch nicht stattfand – die Wetter-App irrte schon wieder. Aber lieber trocken im Zug als nass auf dem Rad J) . Beim Kartenkauf in Friedrichstadt hätte ich mich sicherlich nicht zu beeilen brauchen (lt. Fahrplan der NOB hatte hierfür genau 4 Minuten Zeit und freute mich schon auf den schnellen Anschluss). Da der Zug aber komplett ausfiel, wartete ich dann 30 Minuten im Regen. – Auf Sylt angekommen bin ich  nicht bis Westerland gefahren, sondern gleich in Morsum ausgestiegen und über Keitum nach Wenningstedt gefahren. Mit 130 km nach Friedrichstadt und 12 km über die Insel waren doch ein paar km zusammengekommen.

 

Am Dienstag dann zurück nach Hamburg. 7:15 Uhr der Wecker, Duschen und aufs Rad. Frühstück könnte später erfolgen, schließlich hat auch Westerland einen Bäcker am Bahnhof. Den Zug um 8:22 Uhr nach Klanxbüll habe ich dann doch nicht bekommen. Dafür hatte ich Glück im Unglück. Nach ca. 100  m knallte, es – ein Stein, den ich mit dem Vorderrad weggekickt habe, so mein Gedanke. Als ich dann nach weiteren ca. 100m aber in einer 90° Kurve „wegglipschte“, war klar: Vorderreifen platt. Zum Glück konnte ich das Rad noch abfangen. Also zurück ins Appartement. Meine Familie war etwas überrascht, mich schon wiederzusehen. Nach der Reparatur dann schnell nach Westerland, Kaffee und Brötchen am Bahnhofsshop kaufen und dann um 9:26 Uhr mit dem Zug von Westerland. Allerdings nicht wie geplant nach Klanxbüll. Dieser Zug war nämlich  kein NOB-Zug (klar, sonst wäre der wohl ausgefallen), sondern ein DB-Zug und der hielt auf seinem Weg nach Stuttgart erst wieder in Niebüll. Egal, ab Niebüll nur nicht „blind“ den Autobahn-Schildern zu A7 folgen.

 

Die Route der ADAC-App (Einstellung Rennrad) hatte ich natürlich schon auf Sylt heruntergeladen,  was überraschenderweise eine etwas andere Streckenführung ergab als auf der Hinfahrt. Die Route war nicht schlecht, auch ohne Korrektur. Im Bereich der Treene (Fluss), südlich Husum, stand ich jedoch etwas überraschend vor einer zerstörten, vermutlich ehemaligen, Eisenbahnbrücke. Also zurück durch den Matsch, Umweg fahren, um wieder auf die Route zukommen.

 

Mit dem iPhone zu navigieren ging recht gut, die Halterung von Topeak funktionierte sehr gut. Während das Akku jedoch auf der Hinfahrt bis Friedrichstadt sehr gut gehalten hätte, war dieses Mal nach circa 90 km Schluss. Gut, dass ich ein Powerpack dabei hatte. Um Strom zu sparen, habe ich dann häufiger das Display ausgeschaltet. Mit dem Ergebnis, dass ich immer mal wieder verfahren zu haben. Falsch gedacht, es ging nicht nur geradeaus 🙂

 

Hinter Itzehoe war ich mal wieder auf der Strecke. Etwas irritierend war dann mal wieder, dass mich die  ADAC-App vom festen Weg durch Waldgebiet führte, mit weichem Boden und ziemlichem Gefälle. War nicht einfach zu fahren, war landschaftlich aber sehr schön. Bis Elmshorn verlief die weitere Fahrt ohne Zwischenfälle. Ab Elmshorn bin ich dann die letzten km der 80er Runde der RSG-Blankenese gefahren, was sich als sehr vorteilhaft erwiesen hat, da der Akku meiner Lampe allmählich den Geist aufgab und ich kaum noch den Weg erkennen konnte. Gut, wenn man die Strecke kennt!!! Nach gesamt 218 km war ich dann wieder zu Hause. Fazit: Sylt geht auch ohne Auto.

Christian Walter

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  1. Pingback: Rennrad-Tour nach Sylt – Im Oktober! » RSG Blankenese e.V.

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